Unterscheidung sozialer Faltenwespen
... mit Hilfe Ihrer Gesichtszeichnung:
Wissenswertes vorab ...
Jedes Tier hat seinen Platz in der so genannten
Systematik (systematische Einteilung der Arten). Die Eingliederung erfolgt in
einer Hierarchie von Kategorien, die man "Taxonomie" nennt. Sie enthält sieben Hauptkategorien (Taxa). So ist die
Hornisse (Vespa crabro) wie in nachstehender Tabelle eingeordnet:
Reich: |
Animalia (Tierreich) |
Stamm: |
Arthropoda (Gliederfüßler) |
Klasse: |
Insecta (Insekten) |
Ordnung: |
Hymenoptera
(Hautflügler) |
Unterordnung: |
Apocrita
(Taillenwespen) |
Gruppe: |
Aculeata
(Stechimmen) |
Überfamilie: |
Vespoidea (Wespenartige
- 7 Familien) |
Familie: |
Vespidae (Faltenwespen, Papierwespen) |
Unterfamilie: |
Vespinae (Soziale Faltenwespen, Echte Wespen) |
Gattung: |
Vespa
(Großwespen) |
Art: |
Vespa crabro (Hornisse) |
Hier noch ergänzend eine Aufstellung
der wichtigsten Ordnungen
der Klasse Insekten (Insecta)
Ordnung: |
Coleoptera (Käfer) |
Diptera (Zweiflügler) |
Hymenoptera (Hautflügler) |
Lepidoptera (Schmetterlinge) |
Saltatoria (Heuschrecken) |
Odonata
(Libellen) |
Mantodae (Fangschrecken) |
Blattodae
(Schaben) |
Isoptera
(Termiten) |
Heteroptera
(Wanzen) |
Die Hornissen und Wespen gehören also zu den Hautflüglern. Die Hautflügler sind eine der umfangreichsten und für den Menschen wichtigsten
Insektenordnungen. Von ihnen sind über 100.000 Arten bekannt. Alleine in Deutschland gibt es über 630 Arten von Wespen in mehr als 120 Gattungen!
Innerhalb der Ordnung Hymenoptera, Unterordnung Apocrita, Gruppe Aculeata
(Stechimmen), gehören die Wespen (Faltenwespen einschließlich der Hornissen!) zur
Überfamilie Vespoidea.
Diese Überfamilie umfasst
mehrere Familien, darunter neben den Scoliidae (Dolchwespen) und
Pompilidae (Wegwespen) auch die Vespidae (Faltenwespen). Zu
letzterer gehören in Deutschland die Unterfamilie der in Staaten lebenden
Vespinae (Soziale Faltenwespen oder Echte Wespen), die ebenfalls sozialen
Polistinae (Feldwespen) sowie die einzeln lebenden Eumenidae
(Pillen- und Lehmwespen) und die Masarinae (Honigwespen).
Die sehr großen Unterschiede in Färbung, Größe und Verhaltensweisen weisen daraufhin,
dass es sich bei den "Wespen" nicht um eine einzige, fest umrissene, eng miteinander verwandte Insektengruppe handelt. Im Alltagsgebrauch
gehört der Ausdruck "Wespen" bei uns zur gebräuchlichen Umgangssprache, ist aber letztendlich aus vorgenannten Gründen kein wissenschaftlich geprägter (taxonomischer) Begriff.
Die Vespidae werden Faltenwespen genannt, weil sie Ihre Vorderflügel in Ruhe der Länge nach zusammenfalten. Dieses besondere Merkmal bildet sich aber erst im Laufe des 1. oder 2. Tages beim ausgeschlüpften Insekt (Imago) aus.
Stammbaum für die in Mitteleuropa lebenden Gattungen der staatenbildenden Vespinae:
(umgezeichnet nach Aufstellung des amerikanischen Wespenspezialisten J.M. Carpenter)
Ergänzung zum Schaubild:
Die Aufteilung der ursprünglichen Gattung Vespula Thomson 1869 in die
neuen Gattungen Vespula und Paravespula durch Blüthgen war nicht
gerechtfertigt. Paravespula wird heute nur noch als Untergattung (subgenus)
von Vespula gewertet und ist als Gattungsname nicht mehr gültig.
In der Bundesrepublik Deutschland und in Mitteleuropa leben 8 Soziale Faltenwespen-Arten (ohne die Feldwespen!).
Weltweit sind 61 Arten der Sozialen Faltenwespen bekannt. Alle Arten sind Insektenjäger und benötigen zur Aufzucht ihrer Brut große Mengen von Insekten, die in der Regel für den Menschen schädlich oder lästig sind. Soziale Faltenwespen sind somit wichtige Regulatoren im Ökosystem!
Mehrere Wespenbrutstadien auf einem Bild; Foto von Dr. Elmar Billig
Übersicht der Sozialen Faltenwespen (Hymenoptera Vespidae) in der Bundesrepublik Deutschland
- Hornisse Vespa crabro Linnaeus, 1758
- Mittlere Wespe Dolichovespula media (Retzius,
1783); siehe auch die
eigene Seite!
- Sächsische Wespe Dolichovespula saxonica (Fabricius,
1793)
- Waldwespe Dolichovespula sylvestris (Scopoli,
1763)
- Norwegische Wespe Dolichovespula norwegica (Fabricius,
1793)
- Rote Wespe Vespula rufa (Linnaeus, 1758)
- Deutsche Wespe Vespula germanica (Fabricius,
1793)
- Gemeine- oder gewöhnliche Wespe Vespula vulgaris
(Linnaeus, 1758)
Dazu kommen noch 3
sozialparasitisch lebende Arten (Kuckuckswespen)
- Falsche Kuckuckswespe Dolichovespula adulterina
(du Buysson, 1905)
- Waldkuckuckswespe Dolichovespula omissa
(Bischoff, 1931)
- Österreichische Kuckuckswespe Vespula austriaca
(Panzer, 1799)
Foto von Thomas Rickinger
Schnappschuss einer Sächsischen Wespe beim Einfliegen in einen Meisennistkasten.
Man kann bei genauerem Hinsehen das Beutepäckchen erkennen.
Nur die zwei zuletzt genannten Arten werden dem Menschen lästig durch das intensive Anfliegen von süßen Speisen und Getränken!
Hier die wichtigsten Erkennungsmerkmale der "lästigen" 2 Arten, der deutschen- und gemeinen Wespe:
Alle Wespenvölker, die nach Mitte September immer noch stark fliegen, können mit Sicherheit diesen beiden
"lästigen" Arten zugeordnet werden, bei günstiger Witterung überleben die Tiere bis Mitte November!
Charakteristisch ist eine hohe Volksstärke von mehreren tausend Tieren!
Nester befinden sich vorwiegend in Erdhöhlen oder aber in anderen dunklen Hohlräumen, keine freihängenden Nester wie z.B. in Hecken, Geäst oder auf hellen Dachböden!
Die wichtigsten Merkmale der sozialen Faltenwespen sind in nachstehender Tabelle aufgeführt:
Unterfamilie Vespinae |
Art |
Volksstärke |
Aktivität |
Höhlennister |
Freinister |
Gattung Vespa |
Vespa crabro Hornisse |
100 - 700 |
ca. Mitte V - Ende X |
x o u |
selten, evtl. unter Dachüberständen o. ä. |
Gattung
Dolichovespula "Langkopfwespen" |
D. media Mittlere Wespe |
100 - 200 | Ende IV - Mitte IX |
nein |
x |
D. norwegica Norwegische Wespe |
100 - 200 | Ende IV - Ende VIII |
nein |
x |
D. saxonica Sächsische Wespe |
100 - 200 | Ende IV - Ende VIII |
x o |
x |
D. sylvestris Waldwespe |
100 - 200 |
Ende IV - Ende VIII |
x o u |
x |
Gattung
Vespula
"Rundkopfwespen"
oder
"Kurzkopfwespen" |
Vespula rufa Rote Wespe |
100 - 200 |
Ende IV - Ende VIII |
x u |
nein |
V. germanica Deutsche Wespe |
1000 - 7000
oder mehr! |
Anf. V - Mitte XI |
x
o u |
nein |
V. vulgaris Gemeine Wespe |
1000 - 5000
oder mehr! |
Anf. V - Mitte XI |
x
o u |
nein |
Erläuterungen: |
x
= ja
o
= oberirdischer Neststandort
u
= unterirdischer Neststandort |
Die Rote Wespe
Vespula rufa findet sich recht selten im Siedlungsbereich des Menschen.
Sie ist eine ausgesprochene Erdnisterin. Diese Art ist sehr einfach und sicher an den ersten beiden rötlich gefärbten Hinterleibssegmenten zu erkennen. ein weiteres Kennzeichen ist eine breite, ankerförmige Zeichnung im Gesicht.
Fotos: Hajo Hornberg; zur Großansicht bitte auf
eine der Miniaturen klicken
Hajo Hornberg hat die Rote
Wespe Vespula rufa auf der kleinen dänischen Kattegatinsel Tunö
fotografiert.
Wer die Sozialen Faltenwespen
genau bestimmen möchte, dem sei die Bestimmungshilfe von Rolf Witt besonders
empfohlen (Din A5, zweiseitig)! Sie ist hier bestellbar:
http://biologiebedarf.umbw.de/
Bestimmungstafel Soziale Faltenwespen von Rolf Witt
Feldwespen - Unterfamilie Polistinae
Weltweit sind etwa 630 Arten der Feldwespen
bekannt, sie gehören ebenso zur Familie der Faltenwespen (Vespidae). Schwerpunkte
ihrer Verbreitung liegen in den Tropen und Subtropen. Sie bilden als
Gegenstück zu den Vespinae (Soziale Faltenwespen, Echte Wespen) eine
weitere Unterfamilie Polistinae.
Nur 5 Arten, (die alle zur
Gattung Polistes Latreille, 1802 gehören), leben davon in Deutschland:
-
Polistes bischoffi
Weyrauch, 1937 Zierliche Feldwespe
-
Polistes biglumis bimaculatus
(Geoffroy, 1785) Berg-Feldwespe
-> Die Nominatart heißt Polistes biglumis (Linnaeus,
1758), in Deutschland kommt nur die Unterart vor
-
Polistes dominulus
(Christ, 1791) Gallische Feldwespe oder Französische Feldwespe
-
Polistes nimpha
(Christ, 1791) Heide-Feldwespe
-
Polistes atrimandibularis
Zimmermann, 1930 Berg-Feldwespen-Kuckuckswespe
Polistes atrimandibularis gilt in der BRD als ausgestorben bzw.
verschollen. Für diese Art liegen nur einige (z.T. fragwürdigen)
Altnachweise aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts vor.
Verschiedentlich in der Fachliteratur auch in die Untergattung Sulcopolistes eingeordnet, also
synonym Sulcopolistes atrimandibularis benannt.
Bei dieser Art handelt es sich um eine
sozialparasitische Kuckuckswespe, die Staaten von
Polistes biglumis aufsucht.
Foto: Thomas Rickinger; Arbeiterin von Polistes nimpha auf
Seerosenblatt
Die Feldwespen sind den höher entwickelten
Echten Wespen der Unterfamilie Vespinae in Aussehen und Verhalten ziemlich
ähnlich, und werden daher manchmal sogar für Hornissen gehalten:
-
Sie weisen eine typische schwarz-gelbe
Warnfärbung auf
-
Feldwespen sind eusozial, denn auch
diese Arten gründen kleine Völker.
-
Beide Unterfamilien (Vespinae und Polistinae)
bauen Nester aus papierähnlichen Stoffen, welche aus morschen und
zerkauten Holzfasern gebildet werden (daher werden sie auch Papierwespen genannt
- im Gegensatz zur weiteren Unterfamilie Eumenidae,
den Lehmwespen, die ihre Nester vorwiegend im Lehm oder mit Lehm bauen.
-
Die heimischen Arten der Feldwespen fliegen zwischen
April und September
Foto: Thomas Rickinger; Drohn von Polistes nimpha beim
Sonnenbad
Foto: Thomas Rickinger; Drohn von Polistes sp. mit typ. Erkennungsmerkmal, den eingerollten Fühlerspitzen
Foto: Volker Borovsky; Kolonie von Polistes nimpha
Allerdings gibt es
auch bedeutende Unterschiede zu den Echten Wespen:
-
Das beste Unterscheidungsmerkmal ist die
Form der Wespentaille! Bei den Feldwespen verjüngt sich der Hinterleib
an seinem Vorderende allmählich spindelförmig zum Brustkorb hin. Bei den Echten
Wespen hingegen geht er abrupt in den dünnen Petiolus über, er sieht daher an
seiner Basis aus wie senkrecht abgestutzt. Dieses Merkmal ist auch bei ruhenden
oder toten Tieren einwandfrei zu erkennen
-
Die langen Beine hängen beim Flug der
Feldwespen sehr weit herunter, ein sicheres Erkennungszeichen. Ebenso ist
der insgesamt sehr schlanke Körperbau ein Merkmal.
-
Die Männchen (Drohne) haben
grünlich-gelb-weiße Facettenaugen und die Antennenspitzen
("Fühlerspitzen") sind etwas
eingerollt.
-
Königinnen und Arbeiterinnen
sind vor allem in der späteren Saison aber oft nur noch schwer zu unterscheiden,
weil beide dann fast gleich groß werden. Der Kastendimorphismus ist bei
Feldwespen eher schwach ausgeprägt.
Foto: Thomas Rickinger; Kolonie von Polistes dominulus
Foto: Thomas Rickinger; Jungköniginnen von Polistes
dominulus
Meistens werden die Nester an südexponierten,
xerothermen, recht sonnendurchwärmten Stellen aufgebaut, um die passive Erwärmung der Brutzellen zu nutzen. Polistes bischoffi
bewohnt als Lebensraum allerdings bevorzugt Feuchtgebiete und Schilfbiotope. Einige Arten wie die
Gallische Wespe Polistes
dominulus nutzt gerne Lebensräume im menschlichen Siedlungsbereich, also sie
zeigt eindeutig eine Tendenz zur so genannten Synanthropie.
-
Das Nest wird in den meisten Fällen
durch ein einziges Weibchen (Königin) gegründet (haplometrotisch).
Vereinzelt ist auch eine Nestgründung von mehreren Weibchen (Königinnen)
zu beobachten (pleometrotisch). In der Zeit der Nestbetreuung kommt
bei beiden vorgenannten Gründungstypen die Polygynie häufig vor, d.h. ein
Volk kann durchaus auch von mehreren Weibchen (Königinnen) betreut werden (Polygyne
Nester). Meistens finden sich zu dieser Gemeinschaftsbetreuung Schwesterntiere
zusammen. Bei polygynen Nestgründungen wird sehr früh eine Rangordnung
etabliert. Das dominierende Alpha-Tier (Alpha-Weibchen) legt die
Mehrheit der Eier, die rangniederen Mitgründerinnen fungieren
hauptsächlich als "Arbeiterinnen". Sie werden später meist vertrieben
oder gar getötet, sobald die ersten echten Arbeiterinnen schlüpfen. Polygynie
bringt populationsbiologisch Vorteile zur Erhaltung der Art mit sich
(wie besserer Schutz vor Feinden, erhöhte Produktion von Zellen, Verlust einer
Königin, etc.).
-
Waben und Völker sind deutlich kleiner
als die in der Bevölkerung bekannteren Echten Wespen (Vespinae).
-
Nester der Feldwespen sind immer hüllenlos,
auch wenn verschiedentlich anders berichtet wird. Feldwespen bauen nur eine
einzige Wabe und diese liegt stets frei und offen - ohne irgendeine
schützende Nesthülle, wie es auf dem obigen Foto gut zu sehen ist. Das
ist auch ein typisches Unterscheidungsmerkmal zu den Echten Wespen, deren
Nester (außer in einem sehr frühen Stadium) stets von einer Nesthülle umgeben
sind oder zumindest den Ansatz einer solchen zeigen. An unser häufig
ungemütliches Klima haben sich die Feldwespen insofern angepasst, dass sie als
Nistort hierzulande häufig wettergeschützte Unterstände wählen.
-
Die Waben heften die Feldwespen mit einem
zentralen Stiel an Pflanzen und andere geeignete Substrate wie
Holz, überhängende Steine etc. an. Bei großen Waben wird die Stabilität durch weitere
Nebenstiele erhöht. Als eine gut zu verteidigende Engstelle gegen
Ameisen dient der meist recht kurze Stiel zwischen Wabe und Substrat.
Fotos: Volker Borovsky; Polistes dominulus
Bei Temperaturanstiegen im Nest setzen sich
die Feldwespen an den Oberrand der Wabe, um durch Flügelfächeln die überschüssige
Wärme abzutransportieren - wie man es bei den Hornissen ebenso beobachten kann.
An extrem heißen Tagen wird zusätzlich Wasser in die Zellen
transportiert, das Verdunstungskälte erzeugt. Auf diese Weise kann eine
für die Brut schädliche Temperatur vermieden und tagsüber eine konstante Nesttemperatur
gehalten werden.
Dazu eine Beobachtung
von Volker Borovsky: "Bei mir im Garten stehen im Sommer immer Kübel,
die mit Wasser gefüllt sind. Zur besseren Eignung als Gießwasser wird es durch
die Sonne angewärmt. Polistes benötigt zur Nestkühlung wie unsere Bienen
und Echten Wespen bei heißen Temperaturen Wasser. Polistes um so mehr, da
die offenen Waben mitunter der Sonne direkt ausgesetzt sind.
Einige Male konnte ich zu meiner Überraschung
feststellen, dass Polistes dominulus nicht nur am Kübelrand Wasser
aufnimmt, sondern mit weit gespreizten Beinen mitten auf der Wasserfläche
aufsitzt und von dieser auch leicht wieder abhebt. Eine Beobachtung, die ich in
der mir zugänglichen Literatur bisher nicht gefunden habe. Alle andere
Wespenverwandten sind wegen des anderen Körperbaus dazu nicht in der Lage."
Dazu eine Beobachtung
von Thomas Rickinger: "
Dem letzten Satz dieser sehr schönen Darstellung eines für Polistes typischen
Verhaltens wäre jedoch zu widersprechen: zumindest die Deutsche Wespe (Vespa
germanica) kann das
nämlich auch, wie das beigefügte Foto zeigt. Allerdings handelt es sich dabei
wirklich um einen absoluten Ausnahmefall. Normalerweise lassen sich die
anderen Wespenarten zur Wasseraufnahme praktisch immer auf einen festen
Untergrund (Teichufer, Seerosenblätter, ins Wasser hängende Zweige etc.)
nieder.
Wie auf dem Bild deutlich zu
erkennen, dellt sich die Wasseroberfläche unter den Beinen der Wespe, doch ist
die Oberflächenspannung groß genug um zu verhindern, dass das Tier
einbricht. Ziemlich riskant ist diese Aktion dennoch: kommt es doch immer
wieder vor, dass die trinkende Wespe von anderen Sammlerinnen angerempelt und
unter Wasser gedrückt wird. Ertrunkene Wespen waren an meinem – im Sommer
viel beflogenen – Teich in den vergangenen Jahren daher ein fast alltägliches
Ereignis.
Foto: Thomas Rickinger; Deutsche Wespe
Vespa germanica sitzt direkt auf der Wasseroberfläche auf
Foto: Volker Borovsky; Kolonie von Polistes dominulus
Feldwespen sind in
der Regel sehr friedfertig.
Nur bei Erschütterung des Nestes oder
Belästigung am Nest werden Flugattacken ungeflogen. Polistes
bischoffi gilt dabei als angriffslustigste Art im unmittelbaren Nestbereich.
Stiche verursachen, wenn überhaupt, nur einen kurz andauernden Schmerz.
Man sollte Feldwespennester im menschlichen Siedlungsbereich also unbedingt
tolerieren und schützen.
Foto: Dieter Kosmeier; Feldwespe
beim abraspeln von Baumaterial
Feldwespen jagen
vorwiegend weichhäutige und nicht allzu mobile Beute wie z.B.
Schmetterlingsraupen. Doch
gerne nehmen sie auch Nektar auf.
Foto: Volker Borovsky; Polistes dominulus
In einigen Ländern werden Polistes gezielt zur
biologischen Schädlingbekämpfung eingesetzt und auch im heimischen
Gemüsebeet räumen sie gelegentlich unter verschiedenen Schadinsekten auf. Also
sollte man froh sein, sie im eigenen Garten beherbergen zu dürfen.
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www.hornissenschutz.de
www.vespa-crabro.de
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