Keine Angst vor Hornissen!Herausgeber und Webmaster Miniaturen bitte zur Großansicht anklicken! Teil 2: Ab Mitte April, bei genügend hoher Tagestemperatur, erwacht eine im Herbst des Vorjahres geborene und begattete Jungkönigin (ihre Größe beträgt bis zu 35mm) aus ihrem Winterschlaf. Der Frost konnte ihr wenig anhaben, denn sie hat im Holz eines morschen Baumes oder im Erdreich den Winter überstanden. Während dieser Zeit arbeiteten alle Organe auf "Sparflamme", in ihrem im Körper wurde außerdem der überlebenswichtige "Frostschutz" Glyzerol produziert. Zuerst unternimmt sie nun Erkundungsflüge nach einem geeigneten Nistplatz und stillt ihren Hunger am Saft blutender Bäume, und erste Beuteinsekten werden gefangen. Hat sich die Hornissenkönigin für einen Standort zur Koloniegründung entschieden, heftet sie hier zunächst einen kleinen Stiel aus selbstgefertigtem Baumaterial an die Decke der Nisthöhle und formt anschließend an dessen Ende die ersten sechseckigen Wabenzellen aus. An die ersten Zellen baut sie weitere an (max. 40-50), bald werden alle mit einem Ei belegt sein. Nach fünf bis acht Tagen entwickelt sich daraus jeweils eine kleine Larve (Größe 1-2mm), diese durchläuft während der kommenden zwölf bis vierzehn Tage ihre fünf Larvenstadien.
Das fertige Insekt durchbeißt schließlich den Zellendeckel ohne Hilfe ihrer Stockgeschwister und schlüpft aus. Diese Prozedur kann innerhalb weniger Minuten abgeschlossen sein oder auch einen ganzen Tag lang (selten sogar noch länger) dauern. Die Arbeiterinnen können die schlüpfende Hornisse füttern, während diese sich aus dem Kokon arbeitet (Siehe hierzu später unsere Fotogalerie). Das Jungtier verrichtet anfangs Innenarbeiten und macht sich beim Wärmen und Füttern der Brut nützlich. Nach zwei bis drei Tagen fliegt es erstmals aus. Zu diesem Zeitpunkt beginnt nun der Ansatz einer kugelförmigen Schutzhülle um die Anfangswabe. Jede Arbeiterinnen-Zelle ("Kleinzelle") kann insgesamt bis zu vier Mal belegt werden. Die "Großzellen" der Geschlechtstiere (Jungköniginnen und Drohnen) werden dagegen nur 0,7-mal belegt. Sobald die ersten fünf bis zehn Arbeiterinnen (so gegen Anfang Juli) geschlüpft sind, fliegt die Königin immer seltener aus, denn alle anfallenden Aufgaben übernehmen jetzt nach und nach die Arbeiterinnen. Diese Tiere sind deutlich kleiner (18-25mm) als die Königin (bis zu 35mm), ihre Lebenserwartung beträgt nur etwa zwei bis sechs Wochen. Schlüpfen weitere Arbeiterinnen, wird die Königin bald Ihre Ausflüge ins Freie beenden. Die gefährlichste Zeit für das Hornissenvolk ist jetzt überstanden, denn der Königin kann im Nest nur noch wenig zustoßen. Die Königin ist von diesem Zeitpunkt an mit der Eiablage bis hin zu ihrem Lebensende voll ausgelastet.
Für den weiteren Aufbau eines Volkes müssen zunächst noch viele Arbeiterinnen herangezogen werden. Pausenlos sind alle im Einsatz, schaffen Nahrung, Baumaterial und Wasser heran.
Hornissen schlafen übrigens so gut wie nie. Doch es gibt ein rätselhaftes Verhalten: Ungefähr 20 - 25mal pro Nacht verfällt das ganze Volk von der Königin bis zur Arbeiterin in eine Art Tiefschlaf auf Geheimkommando. Die Tiere halten dann einfach an und bewegen sich für etwa eine halbe Minute nicht. Nach dieser kurzen Pause geht's weiter, als wäre nichts geschehen. Morsches Holz liefert den Grundstoff für den Hornissenbau. Von morschem Holz beißen die Tiere mit ihren Kieferzangen, den so genannten Mandibeln, Splitter um Splitter ab und vermischen sie mit Speichel; kräftig durchgekaut werden diese dann mit dem ersten Beinpaar zu einem Kügelchen geformt. Die Stellen, wo Hornissen morsches Holz abgeraspelt haben, sind übrigens deutlich zu erkennen.
Ist genügend Material gesammelt, wird zum Nest geflogen und an Waben oder Nesthülle weitergebaut; der Speichel der Tiere dient dabei als Klebstoff. Die Wabenzellen der Hornissen sind ein wahres Wunder der Natur, deren Bauweise seit Tausenden von Jahren genetisch von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Der Sinn für Symmetrie ist bei den Hornissen anscheinend sehr ausgeprägt; die Regelmäßigkeit der Papierzellen in den Nestern - und die diesbezügliche Abstimmung der Tiere untereinander - ist für uns Menschen fast unbegreiflich. >>> Hier geht es
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