* Brutmortalität bei einzelnen Völkern *
* Die Vernichtung der Herbstbrut *
Text von Thomas Rickinger
Auffällig erhöhte Brutmortalität bei einzelnen Völkern
Im Normalfall ist in Hornissenvölkern die Brutsterblichkeit bis zum Schlupf der Geschlechtstiere im Spätsommer relativ niedrig und liegt im einstelligen Prozentbereich. Gelegentlich kann die Mortalität der Entwicklungsstadien in einem Nest jedoch deutlich
höher sein. Dem Beobachter fällt dies häufig dann auf, wenn Hornissenarbeiterinnen vermehrt Larven aus dem Nest tragen, mit ihnen abfliegen und sie in einiger Entfernung achtlos fallen lassen.
Larven werden aus dem Nest geschafft, wenn sie krank oder bereits tot sind. Auch solche, die aus irgendeinem Grund den Halt verloren haben und aus ihrer Zelle auf das Dach der darunter liegenden Wabe gefallen sind, werden entfernt, ebenso im Nest verendete Imagines. Dadurch wird vermieden, dass die bald verwesenden Kadaver das Nest und seine Bewohner verseuchen können.
Über die Gründe, weshalb in manchen Völkern erhöhte Brutmortalität auftritt, kann oftmals nur spekuliert werden. In Frage kommende Faktoren sind sicherlich Nahrungsmangel, wenn aufgrund längerer Schlechtwetterperioden nicht genug Beute ins Nest gebracht werden kann; Hitzestress bei Völkern, die an stark wärmeexponierten Stellen liegen, beispielsweise unter Hausdächern; schließlich noch Brutkrankheiten oder auch Vergiftungen. Die Ursache kann gelegentlich auch schlicht unzureichende Versorgung der Brut sein. Verliert ein Volk beispielsweise einen größeren Teil seiner Arbeiterinnenpopulation, etwa durch Unwetter oder Insektizide, so kann die Brut womöglich nicht mehr ausreichend gefüttert werden. Bei einem vorzeitigen Tod der Altkönigin wird sie hingegen vernachlässigt.
Die Vernichtung der Herbstbrut
Völlig normal und bei praktisch jedem größeren Volk zu beobachten ist hingegen die mehr oder weniger umfangreiche Brutzerstörung im Spätsommer und Herbst. Dabei werden häufig auch scheinbar gesunde Larven aus den Zellen gerissen und aus dem Nest geworfen.
Foto:
Dieter Kosmeier
Die Gründe dafür sind bisher allerdings noch unzureichend erforscht. Diese
so genannte "Vernichtung der Herbstbrut" beginnt, sobald die Mehrheit der Geschlechtstiere geschlüpft ist. Die jungen Königinnen und die Männchen beanspruchen nun den größten Teil der von den Sammlerinnen eingebrachten Nahrung für sich. Erstere müssen sich nämlich umfangreiche Fettdepots für die Überwinterung anfressen, letztere benötigen Energiereserven für die kräftezehrenden Paarungsflüge. In der Folge kommt es anscheinend zu Nahrungsengpässen im Volk, welche noch dadurch verschärft werden, dass kaum noch genügend Jagdbeute eingebracht werden kann.
Verantwortlich dafür ist nicht nur die allmählich abnehmende Zahl der Arbeiterinnen, die ja nun nicht mehr ersetzt werden; auch die kürzeren und oft recht kühlen Herbsttage machen erfolgreiche Sammelflüge schwieriger. Nach einer Theorie ist diese Nahrungsknappheit (es ist im übrigen ja auch häufig zu beobachten, dass die Larven teilweise aufgefressen werden) eine der Ursachen für dieses Phänomen.
Foto:
Dr. Elmar Billig
Höchstwahrscheinlich spielen jedoch noch weitere Faktoren eine Rolle. Beispielsweise gibt es Untersuchungen, dass ältere Arbeiterinnen nicht mehr in der Lage sind, eine bestimmte Substanz zu erzeugen, die für die normale Entwicklung der Larven notwendig ist.
Und falls die Altkönigin überhaupt noch am Leben ist, schwindet nun ihr Einfluss auf die Arbeiterinnen zusehends. Daraus resultiert ebenfalls erhöhte Brutmortalität, denn viele Arbeiterinnen vernachlässigen nun ihre Pflichten oder verlassen gar das Nest.
Oft werden
jetzt auch Larven verfüttert ...
Foto:
Dr. Elmar Billig
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Hier das dazu gehörige Video!
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Bei Nestern im menschlichen Siedlungsbereich sollten folgende Maßnahmen berücksichtigt werden:
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Aufgrund der Ausscheidungen der Tiere sollte unter das Nest
MÖGLICHST IMMER eine Unterlage aus einigen Lagen alter Zeitungen ausgelegt werden.
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Zusätzlich kann das Ausstreuen von Sägemehl, Torf,
Katzenstreu o.ä. Substrat helfen, von vornherein die entstehende Feuchtigkeit zu binden. Die sonst u. U. auftretenden Gerüche können so vermieden werden!
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