Die
Riesenholzwespe
(Urocerus
gigas; engl.: yellow-horned horntail)
Diese imposante
Wespe ist nur auf den ersten Blick mit einer Hornisse zu verwechseln.
Bei genauerem Hinsehen werden die Unterschiede im Körperbau sehr schnell
deutlich!
Kurzbeschreibung
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Die Holzwespen
(Siricidae) gehören zur Unterordnung der Pflanzenwespen (Symphyta) und
gelten als primitive Vertreter der Ordnung Hymenoptera. Pflanzenwespen sind
leicht erkennbar an der fehlenden Taille zwischen Vorder- und
Hinterleib.
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Die Länge der
Riesenholzwespe beträgt 10-40mm, sie gehört somit zu den größten Hautflüglern Europas (Die
größte europäische Wespe ist Megascolia maculata aus der Familie der Dolchwespen mit fast 5 cm Länge).
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Auftreten: Mai-Oktober.
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Trotz
ihres hornissenartigen Erscheinungsbildes sind die Tiere nicht gefährlich, sondern
völlig harmlos. Außerdem steht der Legeapparat mit keiner
Giftdrüse in Verbindung!
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Das
Weibchen ist schwarz mit gelbem Hinterleib gefärbt und ist mit einem langen,
kräftigen Legebohrer ausgestattet, der den Hinterleib deutlich überragt..
Mitte August legen Sie ihre Eier ca. 1cm tief - fast immer in Nadelholz - ab. Sie bevorzugen dabei Bruchholz oder frisch gefällte Stämme. Das Weibchen benötigt für
die Bohrung etwa 5-10 Minuten. Am Grunde des Stichkanals werden bis zu
8 Eier deponiert. Das Weibchen lebt etwa 2-4 Wochen und kann in dieser Zeit bis zu 350 Eier ablegen.
Foto: Axel Koscielny
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Die unpigmentierten Larven benötigen für Ihre Entwicklung zum fertigen Insekt bis zu 3 Jahre. Die
gelblich-weiß gefärbten Larven sind augenlos (endophytische Lebensweise). Es sind kräftige, beißend-kauende Mundwerkzeuge ausgebildet. Die
Antennen sind 1-gliedrig. Sie besitzen kurze Brustbeine, Afterfüße fehlen. In dieser recht langen Zeit nagt sie einen langen, gewundenen Gang durch das Holz, wobei das Bohrmehl mit dem Hinterleib festgedrückt wird.
Die Larven fressen das Holz übrigens mit Unterstützung von Pilzen,
die das Riesenholzwespenweibchen bereits während der Eiablage in Form von
Sporen "quasi als Impfung" mit übertragen hat (die Pilze werden von
der Larve gefressen und liefern ihr die Enzyme zur Verdauung des Holzes).
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Die
Verpuppung erfolgt dicht unter der Rinde, wobei keine Puppenwiege erzeugt wird. Nach dem Schlüpfen nagt sich die Imago nach außen durch.
Dabei können sogar vor dem Schlupfloch angebrachte Bleiplatten durchbissen
werden!
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Das geschlüpfte Insekt führt in Neubaugebieten oft zu Verwechslungen mit Hornissen, wenn sie dann aus dem verwendeten Bauholz, womöglich im Wohnzimmer, plötzlich hervor kommen!
Das abgebildete Tier ist ein Weibchen, der Legebohrer ist deutlich zu erkennen
Foto: Hermann Reindl
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Das
Männchen ist kleiner, mit rötlichem Hinterleib und ohne Legebohrer
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Es handelt sich um eine heimlich lebende Art, daher sind die Tiere selten zu sehen
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Die Männchen fliegen zudem recht hoch, meist befinden Sie sich im Wipfelbereich
der Bäume
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Meist kann man die Weibchen an sonnigen Waldwegen bei der Eiablage beobachten. Vor allem bei sehr warmen, schwülem Wetter kann man sie häufig um
gelagerte Fichtenstämme fliegen sehen.
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Fotos: Kieron
Brant
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Entschließt sich ein Tier zur Eiablage, sollten Sie genau hinsehen:
Der aus zwei gegeneinander beweglichen Teilen bestehende Legebohrer wird bis zum Ansatz tief in das Holz getrieben, dort erfolgt
dann die Eiablage. Da die Holzwespe bei dieser Tätigkeit im Holz feststeckt
und bei auftauchenden Vögeln nicht fliehen kann, wird sie oft zu deren
leichter Beute.
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Jetzt ist auch die "Begleitung" der Riesenholzwespe nicht mehr weit
entfernt: Die Riesenschlupfwespe Rhyssa persuasoria (auch
Riesenholzwespen-Schlupfwespe genannt), die von Juli bis August auftritt. Denn deren Larven schmarotzen in den Larven, Präpuppen und
Puppen der Riesenholzwespe. Die Wirte werden paralysiert und von den 4 Larvenstadien der Parasitoiden ausgesogen.
Diese Riesenschlupfwespe sticht gerade mit ihrem feinen Legestachel durchs Holz
und legt anschließend ihr Ei in die Larve einer Holzwespe.
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