Knopf- bzw. Keulenhornblattwespen
(Gattung Cimbex)
Bei den Knopf- bzw. Keulenhornblattwespen (Cimbiciden)
handelt es sich um recht imposant und groß erscheinende Insekten, die vom
ungeübten Betrachter schnell mit Hornissen verwechselt werden können. Die
Körperform dieser 2 - 3cm langen Tiere wirkt eher gedrungen, das Abdomen ist
seitlich ziemlich scharf gekantet. Auffälligstes Merkmal der Gattung Cimbex
sind jedoch die meist 7-gliedrigen, knopf- oder keulenförmig verdickten Antennen
bei den Imagines, die eine sichere Unterscheidung von den Hornissen sofort
ermöglichen.
Die Cimbiciden sind in ganz Europa und in
Sibirien verbreitet. Sie treten jedoch überwiegend in sehr
niedrigen Populationsdichten auf, und sind somit selten zu beobachten.
>>> Cimbex luteus <<<
Peter Fritzsche sandte uns
zu seinen Fotos folgende Zeilen mit:
"Anlässlich einer mehr herpetologisch ausgerichteten Exkursion in
den Leipziger Auewald haben wir beigefügtes hornissengroßes Insekt beobachtet. Die Studenten haben es sofort als
Hornisse bestimmt. Beim näheren Hinsehen wird natürlich der Irrtum deutlich. Wir haben es dann als Keulenblattwespe
eingeordnet, die Flügeläderung weist auf die Gattung Cimbex hin."
Cimbex luteus; Fotos: Peter
Fritzsche
Thomas Rickinger schrieb zu diesen Fotos:
"Die Gattung Cimbicidae (Knopf- bzw. Keulenhornblattwespen) umfasst in Mitteleuropa knapp 20 Arten, unter
anderem Cimbex femoratus, Cimbex connatus,
Cimbex luteus und Cimbex quadrimaculatus. Von Cimbex femoratus und
Cimbex luteus liegen mir Fotos und
Beschreibungen vor, wobei erstere Art ausgeschlossen werden kann, da sie überwiegend schwarz gefärbt ist. Es könnte sich dagegen durchaus um
Cimbex luteus handeln, obwohl man bedenken muss, dass noch weitere, ähnlich gefärbte, Arten existieren können."
Herr Dr. Taeger vom Deutschen Entomologischen Institut, ein Fachmann für Pflanzenwespen, hat das Insekt anhand der
obigen Fotos wie folgt bestimmt:
"Soweit ich es am Foto erkennen kann, handelt es sich hierbei um ein Weibchen von
Cimbex luteus (Linné). Obwohl die
Tiere sehr groß sind, ist die Determination oft problematisch. Da das Tier aber offensichtlich typisch gefärbt ist, kann
die Aussage als ziemlich sicher angesehen werden. Die Larve lebt an Salix und Populus. Der Nachweis ist der erste mir bekannte Beleg der Art aus Sachsen, in der Checkliste für Deutschland wird der Nachweis entsprechend
vermerkt (Allerdings soll das nicht heißen, dass die Art neu für Sachsen ist, es gibt mit Sicherheit alte Belege)."
Nachtrag vom 09.08.2005: "Die Gattung Cimbex ist durch eine recht
unglückliche Festlegung der Nomenklaturkommission vor etwa 50 Jahren als
männlich anzusehen (vorher wurde sie eigentlich immer als weiblich behandelt).
Insofern sind die wechselnden Schreibweisen zu erklären. Formal richtig sind:
Cimbex connatus, luteus, quadrimaculatus, femoratus
und fagi."
Hier noch ein wertvoller Hinweis von Prof. Dr. A.
Buschinger: "... dass die Gattung Cimbex, neben Vespa crabro,
den Hügel bauenden Waldameisen und "allen Bienenartigen" zu den "besonders
geschützten" Arten gehören."
>>> Cimbex fagi <<<
Im Mai 2005 entdeckte Frau Elke Schwarzer nachstehendes Exemplar
von Cimbex fagi, einer Hornisse auch von der
Seite her sehr ähnlich, im Teutoburger Wald.
Cimbex fagi; Foto: Elke Schwarzer
>>> Cimbex femoratus <<<
Die "Große Birkenblattwespe" Cimbex femoratus
ist in ganz Europa und Sibirien verbreitet. Die grünen Larven gelten als sehr gefräßig und ernähren
sich vorwiegend von Birkenblättern.
Ihre Bedeutung als Schädling ist allerdings nur sehr gering, da
diese Art selten in höherer Populationsdichte auftritt.
Karl Diewald aus Österreich schickte uns schöne Bilder zur
Art Cimbex femoratus. Er schrieb erläuternd dazu:
"Beide Bilder aufgenommen am 2. Mai 2005; ca. 18:00h in Wimpassing ad/Leitha
(Österreich) Bundesland: Burgenland"
Cimbex femoratus; Fotos:
Karl Diewald
>>> Cimbex connatus <<<
Herr Stefan Rölling war so freundlich, uns ein Foto der Larve zu senden, aus
der sich die nachstehende Keulenblattwespe Cimbex connatus entwickelte.
Fundort: Emder Wall - kein Wald - Tiefebene in
Ostfriesland.
Larve einer Cimbex connatus; Foto: Stefan Rölling
Der Verpuppungsvorgang der Keulenblattwespen-Larven läuft wie folgt ab:
Die Altlarven spinnen sich in einen sehr stabilen Kokon ein um zu überwintern.
Cimbex-Kokons sind so hart, dass man sie mit einer Nagelschere aufschneiden
muss, um sie zu öffnen!
Die
Verpuppung erfolgt dann meistens im darauf folgenden Jahr. Altlarven können in
ihrem Kokon aber auch mehrere Jahre überdauern, diesen Vorgang nennt man
"überliegen".
Kokon einer Cimbex connatus; Foto: Stefan Rölling
Cimbex connatus; Foto: Stefan Rölling
Stefan Rölling stellte uns auch nachstehendes Foto eines Männchens von Cimbex
connatus zur Verfügung. Fundort: Mitte Juli
in Ostfriesland. Insgesamt 5 Exemplare flogen immer wieder eine Weide an.
Herr Dr. Taeger vom Deutschen Entomologischen
Institut, ein Fachmann für Pflanzenwespen, hat das Insekt anhand des
nachstehenden Fotos wie folgt bestimmt: "Eine nochmalige Prüfung des
Bildes & Vergleich mit der Sammlung lässt meine Sicherheit steigen, dass es
sich um ein Cimbex connatus-Männchen handelt. Die Art lebt allerdings an
Alnus. Dass die Tiere um eine Weide flogen, könnte Zufall sein. Die an Salix
lebende C. luteus kann man ausschließen. C. femoratus hat immer
(?) einen ganz schwarzen Kopf, ist also ebenfalls auszuschließen."
Männchen von Cimbex luteus; Foto: Stefan Rölling
Weitere Bilder von Keulenhornblattwespen der Art Cimbex
luteus stammen von
Thomas Warger aus Österreich. Fundort: ca. 1000 m Höhe in einem Kiefernwald.
Cimbex luteus; Fotos: Thomas Warger
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